Keine von uns hatte den Mann bemerkt. Auf einmal war er da, sprang fast auf uns drauf und versuchte, eine nach der anderen abzuknutschen. Funktioniert hat es nur bei einer, wir anderen gingen schnell genug auf Distanz. Seine Alkohol-Fahne habe ich nicht bemerkt, die unglückliche, die den Schmatzer ertragen musste allerdings schon.
Es ist immer wieder erstaunlich, was man sich als „Hostessen-Schnitte“ so anhören muss und was sich manche Leute rausnehmen. Dabei weiter freundlich zu lächeln ist nicht gerade einfach. Zugegeben, das eine oder andere Kostüm ist etwas kurz geschnitten aber gibt das irgendwelchen Geschäftsleuten das Recht, einen anzufassen? Sicherlich nicht! Es ist auch nicht zu bestreiten, dass manche das Klischee der nach einem reichen Kerl Ausschau haltenden Hostess wunderbar bedienen. Da wird kokett geschaut und dümmlich gekichert. Diese Mädels sind jedoch klar in der Minderzahl. Die meisten machen den Job einfach nur, weil er gut bezahlt wird – um nicht zu sagen überbezahlt.
Schließlich tut man oft nicht viel mehr als sich die Beine in den Bauch zu stehen, hin und wieder jemandem erklären, wo er hinmuss oder irgendwelche Give Aways zu verschenken. Anspruchsvoll ist das nicht aber trotzdem anstrengend. Man muss nämlich zu allen und jedem freundlich sein. Das scheinen einige falsch zu verstehen, denn zur „Hostessen-Schnitte“ macht einen das noch lange nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen