Wenn ich an ein neunjähriges Mädchen denke, sehe ich ein kleines Persönchen vor mir, das klischeehaft mit Puppen spielt oder im Garten herumtollt. Ich sehe Kinderlachen, die eine oder andere Schramme und somit Träne. Was ich definitiv nicht sehe, ist eine Schwangere.
In Brasilien wurde eine
Wie kann man in dem Alter ein Baby, in diesem Fall sogar Zwillinge, austragen?
Ärzte der Kleinen erklärten, sie sei in Lebensgefahr. Das Mädchen trieb ab.
Brasilien ist ein katholisches Land, Abtreibungen sind nicht gern gesehen aber legal, wenn die Mutter vergewaltigt wurde oder in Lebensgefahr schwebt. Bei der Neunjährigen trifft beides zu.
Trotzdem hat nun die katholische Kirche sowohl die Ärzte, die den Eingriff vorgenommen haben als auch die Mutter der Schwangeren exkommuniziert. Für den Vatikan kommt Abtreibung einem Mord gleich.
Ich frage mich aber, ob es nicht genauso gut ein Mord gewesen wäre, hätte das Mädchen die Schwangerschaft nicht abgebrochen. Abgesehen vom physischen Sterben, wäre der Kleinen dadurch nicht genauso ein Leben geraubt worden? Ist es ihr womöglich bereits geraubt worden, durch die Vergewaltigungen, die sie durchstehen musste und sicherlich für den Rest ihres Daseins mit sich herum trägt?
Stellt sich auch die katholische Kirche diese Fragen, wenn sie Abtreibungen kategorisch ablehnt?