Montag, 19. Januar 2009

Wunder

Das erste Suchergebnis bei Google ist von Wikipedia. Welch Wunder – oder eben nicht. Da wird dann die Begrifflichkeit erklärt, über Religion geschrieben und zu guter Letzt gibt es ein paar Links.

Als nächstes treffe ich auf „Die Wunder Seite“. Rätselhafte Phänomene, weinende Statuen, Marienerscheinungen. Wundersame Hilfe und Heilung.

Biblische Wunder, Weltwunder, sich wundern, blaues Wunder, Wunderwerk, wunderschön...

Per Definition ist ein Wunder „ein außergewöhnliches Ereignis, das den naturgesetzen und den gewöhnlichen Erwartungen (scheinbar) widerspricht.“ Scheinbar eben. Nicht selten lässt sich das außergewöhnliche Ereignis dann nämlich doch wissenschaftlich erklären. Trotzdem hoffen wir immer wieder, dass ein Wunder geschieht. Vor allem, wenn Situationen aussichtslos wirken, wir mit dem Verstand nicht mehr weiter kommen. Was bleibt auch anderes übrig? Die Hoffnung stirbt zuletzt, dieser Satz kommt nicht von ungefähr. Überhaupt passen Hoffnung und Wunder ausgezeichnet zusammen. Meist bedingen sie sich gegenseitig.

Aber gibt es sie wirklich, Wunder? Und was passiert, wenn wir uns vergebens aber verzweifelt an die Hoffnung auf ein Wunder klammert? Finden wir aus solch einer Enttäuschung je wieder heraus?

„Wunder gibt es immer wieder“ sang Katja Ebstein 1970 beim Grand Prix d’Eurovision in Amsterdam. Vielleicht hat sie ja Recht.


Dienstag, 6. Januar 2009

Römisch-katholisch

Auf meiner Lohnsteuerkarte steht römisch-katholisch. Demzufolge habe ich das wohl angegeben, als ich mich in Berlin gemeldet habe. Wirklich daran erinnern kann ich mich um ehrlich zu sein nicht mehr. Aber was genau machen die da eigentlich mit meinen Daten?

Kurz vor Weihnachten habe ich von Sterzinsky, Erzbischof von Berlin, einen Brief bekommen. Darauf war der gute sogar mit einem Foto abgebildet. Ich wurde gebeten, das Volksbegehren zum schulischen Religionsunterricht zu unterstützen. Es war nicht das erste Schreiben, das ich von der katholischen Kirche bekommen habe. Nach meinem letzten Wohnungswechsel wurde ich in der neuen Gemeinde begrüßt und zum Gottestdienst eingeladen. Ein ähnliches fand ich auch im Briefkasten, als ich mich neu in Berlin gemeldet hatte.

Warum, bitteschön, bekommt das Ordinariat einfach so meine Adresse? Mag ja sein, dass ich auf dem Meldeformular mein Kreuzchen bei „römisch-katholisch“ gesetzt habe. Wird dadurch aber automatisch angenommen, dass auch ich Kirchgängerin bin? Schätzungsweise schon, warum sonst wurden meine Daten weitergegeben ohne mich vorher zu fragen oder zumindest darüber zu informieren?

Ich überlege nun, da mal anzurufen und klarzustellen, dass ich keine Post vom Erzbischof mehr erhalten mag. Ob ich dazu wohl gleich aus der Kirche austreten müsste? Irgendwie seltsam, schließlich bin ich nie bewusst eingetreten.

Aber so ist das wohl mit der Religion. Die wenigsten haben sie sich selbst ausgesucht.