Freitag, 6. März 2009

Wenn ein Kind im Kind wächst

Mir war nicht klar, dass es biologisch überhaupt möglich ist. Vielleicht, weil ich es schlicht nicht erwartet habe, weil es nicht vorkommen sollte. Sollte.

We
nn ich an ein neunjähriges Mädchen denke, sehe ich ein kleines Persönchen vor mir, das klischeehaft mit Puppen spielt oder im Garten herumtollt. Ich sehe Kinderlachen, die eine oder andere Schramme und somit Träne. Was ich definitiv nicht sehe, ist eine Schwangere.

I
n Brasilien wurde eine Neunjährige von ihrem Stiefvater vergewaltigt und geschwängert. Als herauskam, dass das Kind ein Kind erwartet, missbrauchte der Mann das Mädchen bereits seit sechs Jahren.

Wie ka
nn man in dem Alter ein Baby, in diesem Fall sogar Zwillinge, austragen?
Ärzte der Kleinen erklärten, sie sei in Lebensgefahr. Das Mädchen trieb ab.

Brasilie
n ist ein katholisches Land, Abtreibungen sind nicht gern gesehen aber legal, wenn die Mutter vergewaltigt wurde oder in Lebensgefahr schwebt. Bei der Neunjährigen trifft beides zu.
Trotzdem hat
nun die katholische Kirche sowohl die Ärzte, die den Eingriff vorgenommen haben als auch die Mutter der Schwangeren exkommuniziert. Für den Vatikan kommt Abtreibung einem Mord gleich.

Ich frage mich aber, ob es
nicht genauso gut ein Mord gewesen wäre, hätte das Mädchen die Schwangerschaft nicht abgebrochen. Abgesehen vom physischen Sterben, wäre der Kleinen dadurch nicht genauso ein Leben geraubt worden? Ist es ihr womöglich bereits geraubt worden, durch die Vergewaltigungen, die sie durchstehen musste und sicherlich für den Rest ihres Daseins mit sich herum trägt?

Stellt sich auch die katholische Kirche diese Frage
n, wenn sie Abtreibungen kategorisch ablehnt?

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